Forschungsinteressen
Ein übergreifendes Forschungsinteresse ist die Geschichte der ökonomischen Formen, des ökonomischen Wissens und Regierens. In meinen Forschungen zu den (postkolonialen) Genealogien der Ausdifferenzierung von Ökonomie und Politik in der Moderne habe ich Momente der Krise im 19. und 20. Jahrhundert untersucht, in denen die Vorstellung von dem, was ökonomisch ist, selbst in Frage gestellt wurde. Knappheit, Zeitlichkeit, Materialität, Notwendigkeit, Interesse und Affekt wurden dabei als Grundkategorien ökonomischer Wirklichkeitsbeschreibung neu verhandelt.
Neben der historischen Forschung beschäftige ich mich mit gegenwärtigen Formen der raumzeitlichen Ordnung des Sozialen. Im Vordergrund stehen dabei technische, visuelle und finanzielle Medien. Wie ändern moderne Finanztechniken die Erfahrung und Herstellung von Zukünftigkeit? Was ist die Kultur des Derivats? Wie hängen territoriale Grenzziehungen und globale Zirkulation zusammen? Welche Vorstellungen von Raum unterliegen den heutigen Debatten über Ökologie, Zirkulation und Metabolismus?
Im aktuellen Buchprojekt „Europe’s Debt. Biopolitics of a Financialized Habitat“ gehe ich der Frage nach, wie die Formen finanzialisierter Schulden die Konturen und Elemente einer biopolitischen Regierung der Gegenwart neu bestimmen.
Forschungsschwerpunkte
- Raumzeit der Gegenwart – Ökologie, Infrastruktur, Finanztechnik, Zonierung
- Genealogien des Ökonomischen
- Öffentlichkeit – Sichtbarkeit und Wissen
- Habitat als Pfand – Schulden, Kollektivität und materielle Demokratie