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Picture: Ralf Schuster

Dr. Christian Rosen

Working area(s)

Stadt- und Raumsoziologie, DFG-Graduiertenkolleg Architekturen Organisieren

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  • Stadt- und Raumsoziologie
  • In/Formalisierte Stadtentwicklung
  • Infrastrukturforschung
  • Politische Soziologie, insbesondere Elitenforschung
  • Soziologische Theorie, insbesondere Pierre Bourdieu
  • Spanien und Lateinamerika
  • Qualitative Methoden der Sozialforschung, insbesondere Ethnographie

Organisation sozial-ökologische Transformationen von und durch Architekturen (Arbeitstitel, 2024-2028, Projekt im Rahmen des DFG Graduiertenkollegs „Architekturen Organisieren“)

Das Projekt beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen von einerseits gesellschaftlichen Diskursen zu sozial-ökologischen Transformationen von Architekturen und andererseits der organisierenden Wirkung von Architekturen auf gesellschaftliche Praxis im Kontext eben jener großen Veränderungsprozesse. Das Projekt begreift dabei Architekturen als Resultate sozialer Aushandlungsprozesse, gleichzeitig aber auch als machtvolle und dauerhafte Materialisierungen spezifischer Vorstellungen von einer klimafreundlichen und sozial gerechten Stadt der Zukunft. Damit werden Architekturen selbst zu wirkungsvollen Argumenten in Diskursen und beeinflussen die möglichen baulichen und gesellschaftlichen Zukünfte in Städten vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Gefahr zunehmender sozialer Polarisierungen in dessen Folge.

Dem globalen Ausmaß der Klimakrise Rechnung tragend, ist das Projekt international vergleichend angelegt und bezieht Kontexte im globalen Norden und Süden mit ein. Es verhandelt (1) was in den verschiedenen geographischen Kontexten lokal in Bezug auf Architekturen als sozial-ökologische Transformation verstanden wird, untersucht (2) Fallbeispiele, die in diesem Kontext eine herausgehobene Bedeutung haben und vergleicht (3) die Befunde in einem Vergleich, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und die Möglichkeit der Entwicklung einer Typologie sozial-ökologischer Architekturen in Bezug auf ihre Produktion und organisierende Wirkung zu prüfen.

Home-Making of Latin American Male Sex Workers in Europe: Practices of security, identity and belonging (2023-heute, gefördert durch die British Academy)

Westeuropäische Großstädte wie Frankfurt oder Madrid gelten für viele Menschen in Staaten des globalen Südens als Migrationsziel. Mit ihnen wird die Chance auf ein besseres Leben mit sicherem Einkommen und besserer Versorgung mit sozialer Infrastruktur wie Bildung und Gesundheit verbunden. Für queere Männer gelten sie zudem als Orte größerer individueller Freiheit. Für einige Männer führt die Migration nach Europa in die Sexarbeit, einen stark stigmatisierten Arbeitsmarkt. Das Projekt untersucht die Erwartungen und Erfahrungen mit der Migration nach Europa von lateinamerikanischen männlichen Sexarbeitern im Hinblick auf ihre Konzeption von „zuhause“. Dabei werden die Praktiken des home-making untersucht sowie Faktoren, die diesen Prozess beeinflussen oder erschweren: die eigene Migrationserfahrung, Diskriminierung aufgrund der eigenen Sexualität, Ausbeutung und Gewalt in der Sexarbeit sowie eine häufig große internationale Mobilität verbunden mit der Sexarbeit. Während in anderen Arbeiten bereits umfangreich die verschiedenen Formen der Marginalisierung und Ausgrenzung dieser Personengruppe untersucht wurden, stellt dieses Projekt eine andere Frage: Welche Ressourcen und sozialen Praktiken werden genutzt, um in Anbetracht der oft widrigen Bedingungen einen räumlichen Referenzpunkt zu schaffen, einen Ort der für Sicherheit, Zugehörigkeit und die eigene Identität steht. Dieses Projekt ist Teil des Netzwerkes “Arrival, Access and Belonging in Past and Future Cities”.

Hybrid Urbanisms (2021-2024, gefördert von der DFG)

Vergleichend untersucht wird das besondere Verhältnis von formalisierten und informalisierten Praktiken und Strukturen der Stadtentwicklung von Secondary Cities im globalen Süden. Diese wurden bisher häufig als getrennt verlaufende Entwicklungsformen oder Zustände des Übergangs von einer Form in die andere konzipiert. Zentraler Ausgangspunkt ist die kritische Analyse der sozialen Produktion beider Bestandteile von städtischer Entwicklung in Form von hybriden Urbanismen (hybrid urbanisms). Wir untersuchten in je drei verschiedenen Nachbarschaften in Sunyani (Ghana) und Arequipa (Peru) die formalisierte Planung und die Alltagspraktiken von Bewohnenden in Bezug auf die Infrastrukturen Wasser und Mobilität. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Planungswissenschaften und der Soziologie wird ermöglicht, die Verschiedenartigkeit hybrider Arrangements und deren Ausgangsbedingungen multiskalar zu vergleichen. Durch den internationalen Vergleich wird zudem ein wichtiger Beitrag geleistet, die Theoriebildung zu Secondary Cities im globalen Süden voranzutreiben, wobei hierzu kleinräumliche lokale Realitäten in den Vordergrund gestellt werden.

SEGE – Stadtentwicklung ganzheitlich evaluieren (2017-2019, gefördert durch die KFW Entwicklungsbank)

Das Forschungsprojekt untersucht anhand von sieben Fallstädten in Äthiopien, Costa Rica, Ghana, Indonesien und Peru die besonderen Entwicklungsdynamiken in Secondary Cities, den Städten zweiter Ordnung. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Prozesse von Dezentralisierung gelegt. Das Projekt gewinnt dabei seine Erkenntnisse aus Interviews mit zentralen Akteuren aus der Stadtgesellschaft: Planer*inner, Politiker*innen, zivilgesellschafltiche Akteure und Vertreter*innen der lokalen Wirtschaft. Es zeigt, wie groß die Herausforderungen für Stadtentwicklung in Secondary Cities sind, insbesondere durch die zunehmende Menge an Aufgaben, die von zentralstaatlicher Ebene an die Städte delegiert werden, während finanzielle und personelle Ressourcen knapp sind. Teile der Erkenntnisse aus dem Projekt sind exklusiv in den 15. Evaluierungsbericht der KFW Entwicklungsbank eingeflossen.

Die politische Stadt – Berlin, Madrid und das politische Feld (2012-2017, Dissertationsprojekt)

In dem Dissertationsprojekt werden die Raumproduktionsprozesse von zentralen Akteuren des nationalen Politikbetriebs in Berlin und Madrid untersucht. Aufbauend auf der Theorie Pierre Bourdieus zu politischen Feldern werden Beobachtungen von Politikern, Lobbyisten, Medienvertretern, Mitarbeitern von politischen Institutionen und anderen beschrieben und analysiert. Es wird gezeigt, welche Bedeutung konkrete Orte für die Praxis der Politik spielen welche individuellen Ziele die Akteure mit ihrer Nutzung verfolgen. Gleichzeitig wird untersucht, wie Orte zu ihren Bedeutungen für die Akteure des Feldes kommen. Die Erkenntnisse des Projektes tragen so auch zu einem erweiterten Wissen über die Funktionsweisen nationaler politischer Felder in vergleichender Perspektive bei.

Studium & Ausbildung
2022 Visiting Scholar an der Universidad de San Martín de Porres, Arequipa, Peru.
2018 Visiting Scholar an der Pontificia Universidad Católica del Perú, Lima, Peru.
2012-2017 Promotion zum Dr. phil. der Soziologie an der Goethe Universität Frankfurt am Main.
2005-2011 Studium der Soziologie, Sozialpsychologie, Politikwissenschaft und Geographie an der Goethe-Universität Frankfurt Main und Universidad Complutense de Madrid mit dem Abschluss Diplom Soziologe.
2007-2011 Interdisziplinäres Studienprogramm „Europäische Stadt- und Regionalentwicklung“, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Berufserfahrung
Seit 11/2024 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG Graduiertenkolleg „Architekturen Organisieren“ am Institut für Soziologie der TU Darmstadt.
2021-2024 Projektleiter im DFG-Projekt „Hybrid Urbanisms“ (gemeinsam mit Nina Gribat) an der BTU Cottbus – Senftenberg.
2020-2021 Referent für Forschungsförderung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ, Leipzig.
2017-2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur und Institut für Soziologie.
2017-2019 Projektleiter im KFW-Projekt „SEGE – Stadtentwicklung ganzheitlich evaluieren“ (gemeinsam mit Nina Gribat) an der TU Darmstadt.
2019 Referent in Abordnung in der Loewe Geschäftsstelle des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden.
2017 Freiberuflicher Mitarbeiter in der KFW Entwicklungsbank, Frankfurt am Main.
2011-2017 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften.
2012-2013 Projektmitarbeiter: „Demokratie, Aktivierung, Nachhaltigkeit“ (Leitung Prof. Dr. Claudia Wiesner), finanziert durch die Caritas Frankfurt am Main.

bald verfügbar

2024 „Comparative Perspectives on Hybrid Urbanisms in Ghana and Peru”, Stadtgespräche der AG
Stadtforschung, Darmstadt.
„Hybrid Urbanisms. Historia, presente, futuros y un libro”, II International Conference in
Urban and Rural Research in Latin America – CIUR 2024, Lima (digital).
„Hybrid Urbanisms in Secondary Cities of the Global South: Insights from Ghana and Peru“,
Vortrag an der University of Energy and Natural Resources, Sunyani, Ghana.
2023 „Hybrid Arrangements in the Formalisation of Pueblos Jovenes in Arequipa, Peru”,
International Sociological Association, XX ISA World Congress of Sociology, Melbourne.
2022 „The struggle for infrastructure in Arequipa's `pueblos jovenes`”, 21st N-AERUS Conference,
Khulna, Bangladesh and Kassel, Germany.
„Conceptualising hybridity in secondary cities through delivery configurations seen from a
multiscalar comparative perspective”, American Association of Geographers, 2023 AAG Annual Meeting, New York (digital).
2020 „Ethnographies of places of political practice. Evidence from Berlin and Madrid“, European
Association of Social Anthropologists, Annual International Conference, Lissabon (digital).
2019 „Accessing and Mapping Social Fields“, RC21 – Research Committee on Urban and Regional
Development, Annual Internaitonal Conference, Delhi.
„Towards a new categorisation of secondary cities”, Royal Geographical Society-IBG Annual
International Conference, London.
2018 „Alternatives to classical development approaches in secondary cities”, Royal Geographical
Society-IBG Annual International Conference, Cardiff.
„La ciudad politica. Los lugares de los politicos en Berlin y Madrid”, Vortrag an der Pontefica
Universidad Catolica de Perú, Lima.
„Espacio social y fisico. Conceptos de las ciencias sociales para arquitectos”, Vortrag an der
Universidad San Martín de Porres, Arequipa.
2017 „Ethnographies of Political Places”, Ethnographies of Legislatures Workshop an der University
of Edinburgh, Edinburgh.
2016 „Accessing the political field of Berlin and Madrid from a spatial perspective”, 9th.
International Conference on Social Science Methodology, Leicester.
2015 „Political fields and political places in Berlin and Madrid”, Congreso Internacional "Elites y
liderazgo en tiempos de cambio”, Salamanca.
„Eigentlich kenne ich mich hier gar nicht aus – Abgeordnete in Berlin und Madrid“,
Forschungskolloquium „Die Praxis der Politik“, München.
2014 „The Political Field, Space and Place”, ECPR Graduate Student Conference, Innsbruck.
  • Sektion Stadt- und Regionalsoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
  • RC21 – Sociology of Urban and Regional Development der International Sociological Association