Architekturen Organisieren
DFG-Graduiertenkolleg

Verbundbeschreibung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das neue Graduiertenkolleg „Architekturen Organisieren“ der Goethe-Universität Frankfurt und der TU Darmstadt bewilligt. Das Kolleg untersucht Architekturen als Symptome und Werkzeuge moderner Institutionen, Netzwerke und Diskurse und wird fünf Jahre lang mit 8,1 Millionen Euro gefördert. Co-Sprecherin ist TU-Professorin Sybille Frank.

Architektur entsteht durch vielschichtige gesellschaftliche Prozesse, die sich im Gebauten materialisieren. Räume, die bereits gebaut sind, wirken in die Gesellschaft hinein und haben so wiederum selbst Einfluss auf die Projektion neuer Architektur. Diesen Spannungsraum der Architektur als Produkt und gleichzeitig Anstoß kollektiver Prozesse untersucht das neue Kolleg.

Mit diesem Ansatz verschiebt das Kolleg den Fokus von bis heute dominanten Architekturkonzepten hin zu einer Betrachtung ihrer prozessualen Bedingungen. Architektur wird dabei nicht allein als Repräsentation gesellschaftlicher Ideen und Machtverhältnisse betrachtet, sondern auch als deren Auslöser und Katalysator.

Das Kolleg sieht Architekturen daher als Räume dynamischer Aushandlungsprozesse, die direkt und unauflöslich mit Organisationsformen wie Institutionen, Netzwerken und Diskursen verbunden sind. Als Arbeitsfelder strukturieren sie das Forschungsprogramm des Kollegs. Auf diese Weise wird es möglich, vielfältige theoretisch-konzeptionelle, disziplinäre und methodische Ansätze produktiv miteinander zu verbinden und das komplexe Feld der organisierten und organisierenden Architekturen an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis zu analysieren.

Im neuen Kolleg arbeiten zwölf Forschende der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt, der Universität Kassel und des Max-Planck-Instituts für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Frankfurt aus den Bereichen Architekturgeschichte, Sozial-, Kultur-, Rechts- und Geschichtswissenschaften sowie Architektur und Städtebau zusammen. Sprecher ist Professor Carsten Ruhl vom Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität, stellvertretende Sprecherin ist Sybille Frank, Professorin für Stadt- und Raumsoziologie am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften der TU Darmstadt.

Die Förderung des Kollegs „Architekturen Organisieren“ beginnt zum 1. November 2024 und läuft über einen Zeitraum von fünf Jahren.

Beteiligte Wissenschaftler*innen
  • Prof. Dr. Jens Borchert, Politische Soziologie/Staatstheorie (GU)
  • PD Dr. Peter Collin, Europäische Rechtsgeschichte (MPI)
  • Prof. Dr. Andreas Fahrmeir, Neuere Geschichte (GU)
  • Prof.’in Dr. Sybille Frank (Ko-Sprecherin), Stadt- und Raumsoziologie (TUDa)
  • Prof.’in Dr. Susanne Heeg, Susanne, Geographische Stadtforschung (GU)
  • Prof. Dr. Rembert Hüser, Medienwissenschaft (GU)
  • Prof. Dr. Martin Knöll, Entwerfen und Stadtplanung (TUDa)
  • Prof.’in Dr. Antje Krause-Wahl, Gegenwartskunstgeschichte (GU)
  • Prof. Dr. Carsten Ruhl (Ko-Sprecher) , Architekturgeschichte (GU)
  • Prof.’in Dr. Christiane Salge, Architektur- und Kunstgeschichte (TUDa)
  • Prof.’in Dr. Annette Rudolph-Cleff, Entwerfen und Stadtentwicklung (TUDa)
  • Prof.’in PhD Alla Vronskaya, Geschichte und Theorie der Architektur (UK)
Laufzeit:
1. November 2024 – 31. Oktober 2029
Förderung
DFG – Deutsche Forschungsgemeinschaft