Forschungsprojekt
Geschlechteraspekte in Forschung und Lehre in MINT-Fächern an der TU Darmstadt (GENDER@MINT.TU)

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Forschungsprojekt an der Schnittstelle von Wissenschafts- und Technikforschung sowie sozial- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung zur Integration von Geschlechteraspekten in Forschungs- und Lehraktivitäten der sogenannten MINT-Fächer an der TU Darmstadt; in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der TU Darmstadt; finanziert aus den Mitteln des Professorinnenprogramms II (Fördersumme i.H.v. ca. 65.000 Euro)

Laufzeit: Oktober 2017 – Dezember 2018

Kurzbeschreibung

Nationale und internationale Förderinstitutionen wie die DFG oder die EU mit ihrem Horizon 2020‑Programm fordern zunehmend die Integration von Geschlechteraspekten in den von ihnen finanzierten Forschungsvorhaben. Auch die TU Darmstadt strebt dies mit Blick auf die Forschungs- und Lehraktivitäten ihrer technik- naturwissenschaftlichen Fächer (oft auch als MINT-Fächer bezeichnet) an. Damit wird das Ziel verfolgt, Engführungen bedingt durch einen ‚male bias‘ zu überwinden und somit die Qualität und gesellschaftliche Relevanz des erzeugten Wissens zu erhöhen.

Bislang beschränken sich Ansätze, mit denen diesen Anforderungen in naturwissenschaftlich-technischen Fächern Rechnung getragen wird, vorwiegend auf gleichstellungspolitische Bemühungen – kurz, auf die verstärkte Integration von Frauen. Die inhaltliche Einbindung von fachlichen Perspektiven der sozial- und kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung als Möglichkeit der Erhöhung der Reflexivität von Forschung und Technologieentwicklung in Bezug auf gesellschaftliche Verhältnisse – insbesondere Geschlechterverhältnisse – findet derzeit jedoch noch kaum statt. Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, sowohl bereits an der Hochschule bestehende Forschungs- und Lehraktivitäten, die einen inhaltlichen Bezug zu Geschlecht herstellen, zu eruieren, zu vernetzen und damit zu stärken, als auch Weiterentwicklungspotentiale aus der Sicht sozial- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung zu identifizieren, zu diskutieren und gezielt zu fördern.

An dieser Stelle setzt das Projekt GENDER@MINT.TU an: Es recherchiert in einem ersten Schritt in welchen Forschungsbereichen in natur- und technikwissenschaftlichen Fächern Geschlecht inhaltlich in Forschung oder Lehre bereits berücksichtigt wird beziehungsweise wo eine solche Perspektive anschlussfähig ist. Erste Zielsetzung ist, eine Kartographie der geschlechterbezogenen Forschung und Lehre in MINT-Fächern an der TU zu erstellen. In einem zweiten Schritt soll mittels Expert_innen- und Leitfadeninterviews ein vertieftes Verständnis darüber gewonnen werden, in welcher Weise Geschlecht in diesen MINT-Vorhaben einbezogen bzw. als anschlussfähig betrachtet wird. Damit will das Projekt nicht nur (fachspezifische) Hürden, Herausforderungen und Weiterentwicklungspotentiale aus der Perspektive der sozial- und kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung sowie aus der Wissenschafts- und Technikforschung identifizieren, sondern auch Perspektiven für interdisziplinäre Vernetzungsmöglichkeiten und kooperative Forschungsvorhaben in diesem Themenfeld entwickeln. Der qualitativ-offene Zugang schafft gleichzeitig die Grundlage dafür, Fachgebiete in MINT-Fächern mit fachlichen Perspektiven der Geschlechterforschung produktiv ins Gespräch zu bringen.

Veröffentlichungen

Prietl, Bianca; Singer, Pia; Meier-Arendt, David & Paulitz, Tanja, 2020, Aporien der Integration von Geschlechterperspektiven in Technikentwicklung und Gestaltung. Open Gender Journal, 4.

Prietl, Bianca; Paulitz, Tanja, 2018, Gender in Design. Plädoyer für eine feministisch-partizipative und interdisziplinäre Gestaltungspraxis. In: Bieling, Tom, Hrsg., Gender (&) Design. Mimesis International. (in Vorbereitung)

Paulitz, Tanja; Prietl, Bianca, 2018, Feministische Innovationstheorien. In: Blättel-Mink, Birgit; Schulz-Schaeffer, Ingo; Windeler, Arnold, Hrsg., Handbuch Innovationsforschung. Sozialwissenschaftliche Perspektiven. VS Verlag. (in Begutachtung)

Paulitz, Tanja; Prietl, Bianca, 2015, Handlung oder Person? Genderreflexive Gestaltung von Software. In: Barke, Helena; Siegeris, Juliane; Freiheit, Jörn; Krefting, Dagmar, Hrsg., Gender und IT-Projekte. Neue Wege zu digitaler Teilhabe. B. Budrich. 45-60.

Paulitz, Tanja; Prietl, Bianca, 2014, Geschlechter- und intersektionalitätskritische Perspektiven auf Konzepte der Softwaregestaltung. In: Marsden, Nicola; Kempf, Ute, Hrsg., Gender-UseIT. HCI, Usability und UX unter Gendergesichtspunkten. De Gruyter. 79-89.

Wissenschaftliche Leitung:

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen:

  • Dr. Bianca Prietl
  • Pia Singer M.A.

Studentische Mitarbeiter*innen: